Android - Senden von Daten an Google deaktivieren
Du möchtest weniger oder keine Daten mehr an Google senden? Wir zeigen dir ein paar Optionen, mit der weniger Daten an den Konzern fliesen.
Von Simon Gralki · Veröffentlicht am
Bei jeder Einrichtung eines Android-Gerätes wird um die Erlaubnis zum Senden von Nutzungs- und Diagnosedaten gefragt. Doch wer hier den Haken deaktiviert, sendet nach wie vor eine riesige Menge an Daten zu Google. Wir zeigen, wo und welche Einstellung sitzt, die das Senden der Daten zulässt.
Fast drei Viertel der weltweit betriebenen Smartphones werden mit Android ausgeliefert. Egal ob Samsung, Huawei oder LG, alle nutzen das Betriebssystem Android von Google. Abgesehen von den genannten Nutzungs- und Diagnosedaten sendet Android noch viele weitere Informationen an Google weiter. Und die sind ab Werk einfach aktiviert. Wer also nicht die Standardeinstellungen ändert, der schickt zum Beispiel die Tastatureingaben, wenn auch anonymisiert, an Google. Oder es wird eine Werbe-ID erstellt die für personalisierte Werbung sorgt. Die übelste Kracke ist und bleibt unserer Meinung nach die Web- und App-Aktivitäten. Hier wird jeder einzelner App-Aufruf oder Webseitenbesuch gespeichert. Mit Details Gerät, Datum und Uhrzeit sowie das Betriebssystem. Wer dies alles nicht wünscht, sollte seine Standardeinstellungen ändern.
Web- & App-Aktivitäten
Eine der größten und wichtigsten Datensammler sind die Web- und App-Aktivitäten. Hier werden nicht nur Daten vom Android-Gerät gesammelt sondern auch auf dem Computer oder allen anderen Geräten bei dem man mit seinem Google-Konto angemeldet ist. Sind die Web- & App-Aktivitäten aktiviert, so werden sämtliche Suchanfragen in Google-Produkten, -Diensten und -Apps gespeichert. Dazu gehört auch der Standort, die aktuelle Spracheinstellung, die IP-Adresse, Verweis-URL und ob gerade eine App oder ein Browser benutzt wird. Unabhängig ob die Werbe-ID (siehe Punkt 3) aktiviert ist, speichert Android oder der PC auch geklickte Werbung und sogar den Artikel, der bei einem Werbetreibenden gekauft wurde. Wer den Google Chrome Browser benutzt, der sendet, sofern die Aktivität aktiviert ist, auch besuchte Webseiten und Apps an Google.
Man sieht, allein die Web- & App-Aktivitäten speichert eine riesige Menge an Daten was, wo, wann und wie man ein Android-Gerät verwendet. Die Einstellung lässt sich entweder über den Computer oder unter Android ein-/ausschalten.






- Öffne die Einstellungen
- Tippe auf Datenschutz
- Tippe auf Erweitert
- Tippe auf Aktivitätseinstellungen
- Aktiviere oder deaktiviere die jeweilige Aktivität
- Bestätige mit Pausieren
Standortverlauf
Auch der Standortverkauf von Google Maps hat so einiges an Daten gespeichert sofern er aktiviert ist. Damit lässt sich nicht nur zurückverfolgen wo man war, sondern auch zu welcher Uhrzeit und sogar mit welchem Verkehrsmittel. Diese Informationen werden Tag für Tag rund um die Uhr aufgezeichnet sobald man das Haus verlassen hat. So werden alle Trips in den Urlaub, zum Supermarkt, Freunde, Bekannte oder auf ein öffentliches Klo gespeichert. Der Standortverlauf reicht theoretisch bis zum Jahr 2009 zurück. Über die Desktop-Version lässt sich über ein Auswahlfenster jedes Jahr, Monat oder Tag auswählen, bei dem Aktivitäten vorhanden sind.
Neben der Deaktivierung des Standortverlaufes kann auch das bereits gespeicherte Profil gelöscht werden.
Personalisierte Werbung - Werbe-ID
Ein Grund für die gewaltige Datenmenge die Google sammelt ist natürlich um seine Dienste zu verbessern. Aber auch für personalisierte Werbung benötigt Google viele Informationen. Dazu gehört zum Beispiel eine eindeutige Werbe-ID. Anhand dieser kann Google innerhalb seines Werbenetzwerkes jeden einzelnen Nutzer genau identifizieren und dementsprechende Werbung anzeigen.
Google fügt je nach Suchanfragen und besuchte Webseiten bestimmte Kategorien einer Werbe-ID zu. Diese eindeutige ID-Nummer (Zum Beispiel: 0e25abeb-94c1-488b-9d6a-1075d5cd186f) kann aber auch an Partner von Google übermittelt werden um passende Anzeigen ausspielen zu können. Der personalisierten Werbung werden Daten aus dem Google-Konto genutzt, aber auch aus Diensten und Produkten des Unternehmen. Die aktuelle sowie frühere Suchaktivitäten, frühere Interaktionen mit Werbung oder auch die Arten von Webseiten die besucht werden gehören zu den wenigen Informationen die Google/Android für die personalisierte Werbung benutzt. Unter Android 10 und in anderen Versionen, kann die Werbe-ID manuell ausgetauscht, oder aber auch die personalisierte Werbung ganz deaktiviert werden.





- Öffne die Einstellungen
- Tippe auf Datenschutz
- Tippe auf Erweitert
- Tippe auf Werbung
- Aktiviere oder deaktiviere Personalisierte Werbung deaktivieren
Mein Gerät finden




- Öffne die Einstellungen
- Tippe auf Sicherheit
- Tippe auf Mein Gerät finden
- Aktiviere oder deaktiviere die Funktion
Zugriffsrechte von Apps
Kaum einer betreibt sein Android-Smartphone ohne eine zusätzliche App zu installieren. Doch auch installierte Apps haben ein gewissen Risiko einfach so an Daten zu kommen, dazu gehören natürlich auch wieder Google-eigene Apps. App-Entwickler können sämtliche Berechtigungen auf dem Android-Gerät verlangen. So kann es schnell passieren, dass eine einfache Notiz-App den Standort abfragen, oder Audioaufnahmen über das Mikrofon erstellen möchte. Android schützt die Daten bis zu dem Punkt, ehe man die Berechtigungen für die Funktionen auf dem Gerät erlaubt. Nach jeder Installation müssen die Berechtigungen also zugelassen oder abgelehnt werden. Android bietet Nutzer eine sehr gute Übersicht über die erteilten oder abgelehnten Berechtigungen, die jederzeit wieder geändert werden können. Man muss aber auch abwägen, welche Berechtigungen sinnvoll sind. So sollte man Google Maps nicht gerade die Berechtigung entziehen, den Standort verwendet zu dürfen.







- Öffne die Einstellungen
- Tippe auf Apps & Benachrichtigungen
- Tippe auf Alle XX Apps anzeigen
- Wähle die gewünschte App
- Tippe auf Berechtigungen
- Wähle die gewünschte Berechtigung
- Tippe auf Zulassen oder Ablehnen
Eingaben der Tastatur
Eine weitere Datenquelle für Google liegt bei der Tastatur. Denn hier werden viele, sehr viele Informationen eingegeben. In den Standardeinstellungen der Gboard-Tastatur werden automatisch Nutzungsstatistiken an Google gesendet. Darunter fallen zum Beispiel Suchanfragen oder auch gerne benutzte Funktionen der Tastatur (Emojis, Sonderzeichen etc.). Ist die Spracheingabe von Gboard aktiviert, wird das Gesprochene in Textform (Transkription) an Google gesendet.







- Öffne die Einstellungen
- Tippe auf System
- Tippe auf Sprachen und Eingabe
- Tippe auf Bildschirmtastatur
- Wähle Gboard
- Tippe auf Erweitert
- Aktiviere oder deaktiviere Nutzungsstatistik teilen
Geräteinformationen
Google meint mit "Geräteinformationen" weiter mehr als nur der Akkuzustand oder das verwendete Gerätemodell. Zu diesen Informationen zählt Google auch die Kontakte, den Kalender, Apps, Musik oder gar gespeicherte Alarme/Wecker. Des weiteren werden Informationen zum Android-Gerät gesendet wie zum Beispiel, ob der Bildschirm eingeschalten ist, den aktuellen Akku-Ladezustand, Qualität über WLAN- und Bluetooth-Empfang, Touchscreen- und Sensormesswerte und auch sonstige Fehlerberichte.
Genutzt werden solche Daten um Nutzer bessere Ergebnisse in Google-Diensten zu liefern. Wird beispielsweise der Sprachassistent genutzt, und nach einem bestimmten Kontakt gefragt, kann der Dienst bessere Ergebnisse vorschlagen.






- Öffne die Einstellungen
- Tippe auf Datenschutz
- Tippe auf Erweitert
- Tippe auf Aktivitätseinstellungen
- Deaktiviere Geräteinformationen
- Bestätige mit Pausieren
Sprach & Audioaktivitäten
Der Google Assistant oder auch die Sprachsuche bei Google selbst erspart einem das lästige Tippen. Die Sprachsuche von Google ist längst gut ausgereift um das Gesprochene meist fehlerlos in Text umzuwandeln. Doch damit ist es nicht getan: Google sendet die Aufnahmen an die eigenen Server um die Sprachsuche zu verbessern. Dabei lernt Google den Klang der Stimme oder die Aussprache von Wörtern und Wortgruppen.
Die Sprach & Audioaktivitäten können nur dann ein-/ausgeschalten werden, wenn die bereits genannten Web- und App-Aktivitäten aktiviert sind. Sind diese bereits deaktiviert, sind auch automatisch die Sprach & Audioaktivitäten ausgeschalten.






- Öffne die Einstellungen
- Tippe auf Datenschutz
- Tippe auf Erweitert
- Tippe auf Aktivitätseinstellungen
- Deaktiviere Sprach & Audioaktivitäten
- Bestätige mit Pausieren
Automatische Datensicherung
Wer sein Android-Gerät jährlich wechselt wird über die automatische Datensicherung womöglich glücklich sein. Hier sichert Android die App-Daten, Anrufliste, Kontakte, Geräteeinstellungen sowie die SMS-Nachrichten im Google-Konto (Google Drive) ab. Damit lässt sich ein neues Gerät sehr einfach neu einrichten ohne gleich x-beliebige Einstellungen vornehmen zu müssen. Auf der anderen Seiten hat auch hier wiederum Google eine Fülle an Daten, auch wenn diese verschlüsselt gesichert werden.






- Öffne die Einstellungen
- Tippe auf System
- Tippe auf Sicherung
- Aktiviere oder deaktiviere In Google Drive sichern
- Sofern noch nicht vorhanden, tippe auf Sicherungskonto hinzufügen
- Bestätige mit Ok
Daten automatisch synchronisieren
Interessanterweise gibt es neben der automatischen Datensicherung auch noch die Funktion "Daten automatisch synchronisieren" die fast die selben Daten sichert wie die Datensicherung. Hier wird zwar kein Backup erstellt, allerdings ebenfalls Daten mit Google ausgetauscht und gegebenenfalls aktualisiert. Die "Kontosynchronisierung" kann entweder zur Gänze ausgeschalten werden oder in einzelnen Teilen. Dazu gehört neben Apps wie Gmail, Play Music oder Play Spiele auch persönliche Daten wie Google Fit-Daten, Google Kalender, normale Kalender, Kontakte und Personendetails. Ab Android 10 werden zudem noch weitere Daten wie Docs, Google News und Notizen automatisch synchronisiert. Die Kontosynchronisation macht nur dann sinn, wenn die Google Dienste auch genutzt werden.



- Öffne die Einstellungen
- Tippe auf Konten
- Aktiviere oder deaktiviere Daten automatisch synchronisieren